Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer

Limoniscus violaceus (P. W. J. Müller, 1821)

Natura 2000: Anhang II

In Deutschland wurde der Veilchenblaue Wurzelhalsschnellkäfer in vereinzelten Nachweisen bisher nur aus Rheinland-Pfalz, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Bayern aktuell gemeldet (WURST & KLAUSNITZER 2003). Für Sachsen-Anhalt gibt es bisher nur einen Nachweis aus dem Colbitzer Lindenwald. Das kleine isolierte Vorkommen befindet sich im FFH-Gebiet Nr. 29 „Colbitzer Lindenwald“ in der naturräumlichen Haupteinheit D29 (Wendland, Altmark) und somit in der kontinentalen Region.

Auch in den weiteren Jahren wird durch die Seltenheit und Biologie der Art höchstens mit Einzelnachweisen zu rechnen sein. In den FFH-Gebieten Nr. 29 „Colbitzer Lindenwald“, 235 „Colbitz-Letzlinger Heide“, 27 „Jävenitzer Moor“ und 35 „Mahlpfuhler Fenn“ könnte die Art vorhanden sein. Es sollten, um Kenntnislücken zu schließen, in den kommenden Jahren spezifische Untersuchungen erfolgen.

Erfassung der Verbreitung

Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden Präsenznachweise erfasst und auf Basis der TK 25 dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ TK 25, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.

Messgröße für den Gesamtbestand ist nach PAN & ILÖK (2009b) die Anzahl Vorkommen, für die Habitatgröße die ASnzahl der Fundorte.

Erfassungsmethodik

Grundlage für die Vorgehensweise ist das Kartier- und Bewertungsschema des Bundesamtes für Naturschutz, welcher in Grundzügen dem von SCHNITTER et al. (2006) publizierten Stand entspricht.

  • Erfassung: Durchführung nur durch Kenner der Gruppe, Artbestimmung durch Spezialisten überprüfen lassen.
  • Bezugsraum: Einzelvorkommen ( = abgrenzbarer besiedelter Baumbestand)
    Jeder einzelne besiedelte Baum wird als Population und jeder abgegrenzte besiedelte Baumbestand als Metapopulation aufgefasst.
  • Populationsgröße: Die Abschätzung der Populationsgröße erfolgt durch die Angabe der Anzahl Brutbäume / 20 ha.
  • Erfassungsturnus: 1 Untersuchungsjahr pro Berichtszeitraum mit einem Durchgang.

Nach dem Erfassungsturnus besteht das Monitoring der Art in einer Wiederbestätigung.