Grüne Mosaikjungfer

Aeshna viridis Eversmann, 1836

Natura 2000: Anhang IV

Verbreitung in Sachsen-Anhalt

Grüne Mosaikjungfer
Foto: J. Ruddek

In Deutschland ist Aeshna viridis fast ausschließlich auf die Norddeutsche Tiefebene beschränkt. Hier gehören die Flusssysteme der Aller, Weser, Elbe und Havel zu den wichtigsten Vorkommensgebieten. Große Populationen siedeln außerdem in den Seengebieten Brandenburgs und Mecklenburg-Vorpommerns. Deutschland ist für den Schutz der Art stark verantwortlich, da sie in ganz Mitteleuropa als gefährdet gilt und die Vorkommen in Deutschland im Hauptareal der Art liegen (ELLWANGER 2003b).

Aus Sachsen-Anhalt sind vergleichsweise wenige Vorkommen bekannt. Beständige Populationen wurden u.a. aus dem Wittenberger Raum, von der Elbe bei Schönhausen, von der Alten Elbe Calenberge bei Magdeburg, aus einem Grabensystem am Schollener See, aus der Garbe-Aland-Niederung und aus weiteren Krebsscherengewässern des Elbe-Havel-Winkels gemeldet. Für den Zeitraum ab 1980 sind Nachweise aus neun naturräumlichen Haupteinheiten der kontinentalen Region bekannt geworden (STEGLICH & MÜLLER 2004b). Nicht alle diese Vorkommen konnten in jüngerer Zeit kontrolliert oder bestätigt werden, so dass für mehrere Vorkommensgebiete Unsicherheiten bezüglich ihrer Aktualität bestehen. Noch unzureichend erfasste Vorkommen werden von STEGLICH & MÜLLER (2004b) im Dessau-Wörlitzer Raum und im Elbe-Havel-Winkel vermutet.

Erfassung der Verbreitung

Grüne Mosaikjungfer Lebensraum
Lebensraum, Foto: D. Frank

Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden alle Präsenznachweise gesammelt und auf Basis der TK 25 dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ TK 25, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.

Messgröße für den Gesamtbestand ist nach PAN & ILÖK (2009b) die Anzahl der Vorkommen, für die Habitatgröße die Anzahl der Fundorte.

Erfassungsmethodik

Grundlage für die Vorgehensweise ist der Kartier- und Bewertungsschlüssel des Bundesamtes für Naturschutz (erarbeitet von G. ELLWANGER, K. BURBACH, R. MAUERSBERGER, J. OTT, F.-J. SCHIEL, F. SUHLING, in PAN & ILÖK 2009a, Stand MÄRZ 2009). Im Gegensatz zu dem von SCHNITTER et al. (2006) publizierten Stand hat man im Entwurf von 2009 auf die ergänzende quantitative Erfassung und Bewertung von Imagines gänzlich verzichtet. Eine repräsentative und vergleichbare Bewertung der Population ist nur auf der Grundlage einer standardisierten Exuvienaufsammlung möglich. Beobachtungen zu Imagines (z.B. viele eierlegende Weibchen, Gesamtzahl) sollten ergänzend dokumentiert werden.

  • Turnus: im 6-jährigen Rhythmus;
  • quantitative Exuvienaufsammlung bei mindestens zwei Begehungen im Abstand von ca. 10 Tagen (je nach Witterungsverlauf 1-3 Wochen) während der Hauptemergenz (in der Regel Mitte/Ende Juni bis Mitte/Ende Juli);
  • Bezugsraum der Emergenzuntersuchung sind Einzelgewässer bis 0,5 ha, 100 m Uferlänge bei größeren Stillgewässern > 0,5 ha (ca. 3-5 m Ufersaum) bzw. 100 m Grabenlänge;
  • bei größeren Gewässern Auswahl mehrerer repräsentativer Untersuchungsflächen, in jedem Fall erfolgt die Umrechnung der Exuvienzahlen auf jeweils 100 m² Gewässerfläche;
  • Erfassung der Habitatparameter entsprechend den Erfordernissen des Bewertungsschlüssels (Deckung der Vegetation, Nutzungsverhältnisse im Umfeld) sowie von Beeinträchtigungen (Nährstoffeinträge, Wasserführung, Gewässerunterhaltung, fischereiliche Nutzung);
  • Dokumentation des Begleitartenspektrums (Libellen) im Erfassungszeitraum.