Haarstrangwurzeleule

Gortyna borelii lunata Freyer, 1839

Natura 2000: Anhang II, Anhang IV

Fraßbild der Haarstrangwurzeleule

Verbreitung in Sachsen-Anhalt

Die Haarstrangwurzeleule wurde im Zuge der EU-Osterweiterung der Artenkulisse der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie hinzugefügt. Die Art ist sehr lokal in den mittleren Regionen Europas verbreitet und wird bis in die Ukraine gefunden. Ihr Hauptverbreitungsgebiet zieht sich entlang großer Flüsse und Ströme, wo ihre einzige Futterpflanze Echter oder Arznei-Haarstrang (Peucedanum officinale) wächst. Sie gehört europaweit zu den am stärksten gefährdeten Eulenfalterarten. Dies ist vor allem dem Rückgang ihrer Nahrungspflanze geschuldet, welche in ihrem Bestand vor allem durch Lebensraumzerstörung durch intensive Nutzung bedroht ist. Weiterhin benötigt die Art eine gewisse Mindestpopulation an Peucedanum-Pflanzen und ist an das Flach- und Hügelland gebunden (EBERT 1998).

Aus Deutschland sind nur wenige Fundorte bekannt geworden (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt). Vom Gebiet der ehemaligen DDR ist die Art nur aus den ausgedehnten Stromtalauen der Saale, Elster und Luppe nachgewiesen (HEINICKE 1982). Sachsen-anhaltische Fundmeldungen liegen aus Halle (1892), Naumburg (1918) und zuletzt Freyburg/Nebra (1964) vor. Für Sachsen-Anhalt ist ein sehr individuenschwaches, aktuelles Vorkommen bekannt, dessen Publikation allerdings aus Artenschutzgründen nicht empfohlen werden kann.

Aufgrund der geringen Kenntnis der Art und ihrer derzeitigen Verbreitung in Sachsen-Anhalt erscheint es sinnvoll, sämtliche verfügbare Daten zu sammeln und im Ergebnis dessen ein Konzept zum Monitoring zu erarbeiten.

Zum derzeitigen Zeitpunkt sind die Ausweisung von Monitoringflächen und eine Bewertung derselben nicht möglich.