Lacerta agilis Linnaeus, 1758
Natura 2000: Anhang IV
Rote Liste Deutschland: V - Vorwarnliste
Rote Liste Sachsen-Anhalt: 3 - gefährdet
Verbreitung in Sachsen-Anhalt



Nachweise der Zauneidechse sind aus allen Landesteilen bekannt, bezüglich der Anzahl der Fundpunkte ist sie die häufigste Reptilienart in Sachsen-Anhalt. Tatsächliche Verbreitungslücken bestehen in den höheren Lagen des Harzes sowie in Teilen der Altmark und der Börde. Auch östlich der Elbe sind im Zerbster Ackerland, im Vorfläming und Fläming größere Regionen ohne Nachweise. Die Schwerpunkte ihrer Verbreitung liegen in der planar-kollinen Stufe, die Grenze der Höhenverbreitung wird bei etwa 450 m üNN im Harz angenommen. (MEYER et al. 2004).
Aufgrund der weiten Verbreitung sind insgesamt elf naturräumliche Haupteinheiten besiedelt. Dabei stammen ca. 47 % der Funde aus dem Naturraum D20 – Östliches Harzvorland und Börden, was auf die hier besonders intensive Erfassungstätigkeit zurückzuführen ist. Es folgen das Elbe-Mulde-Tiefland (D10) und die Altmark (D29) mit jeweils etwa 11 % der Nachweise. Für 55 gemeldete FFH-Gebiete sind Nachweise der Zauneidechse bekannt, mehr als 70 % der Vorkommen liegt jedoch außerhalb der Gebietskulisse (MEYER & SY 2004).
Da die Reptilien in der Vergangenheit nur selten systematisch erfasst wurden, ist davon auszugehen, dass auch der aktuelle Kenntnisstand das tatsächliche Verbreitungsbild noch unzureichend widerspiegelt. Es kann auch in den bisherigen Verbreitungslücken mit weiteren Funden gerechnet werden, gezielte Erfassungen sind in diesen Räumen wünschenswert.
Erfassung der Verbreitung
Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden alle Präsenznachweise gesammelt und auf Basis der TK 25 dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ TK 25, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.
Messgröße für den Gesamtbestand und die Habitatgröße ist nach PAN & ILÖK (2009b) die Anzahl der TK25-Quadranten.
Erfassungsmethodik
Grundlage für die Vorgehensweise ist der Kartier- und Bewertungsschlüssel des Bundesamtes für Naturschutz (erarbeitet von P. SCHMIDT, J. GRODDECK, M. HACHTEL in PAN & ILÖK 2009a, Stand März 2009), welcher im Wesentlichen dem von SCHNITTER et al. (2006) publizierten Stand entspricht.
- Turnus: im 6-jährigen Rhythmus;
- Durchführung von 6 Geländebegehungen à 1 h an sonnig warmen Tagen im Zeitraum April bis Juni zur Erfassung von Adulten und Subadulten, von August bis Oktober zur Erfassung von Juvenilen, Mittagshitze meiden;
- Festlegung geeigneter Transekte im Vorfeld der Erfassungen in Abhängigkeit von den gegebenen Geländestrukturen;
- als Zielgröße ist die maximale Individuenzahl (Tiere/h) zu ermitteln, Doppelzählungen nach Möglichkeit vermeiden;
- Dokumentation von Reproduktionsnachweisen (juvenile/subadulte Tiere);
- Erfassung wesentlicher Habitatparameter und von Beeinträchtigungen entsprechend den Erfordernissen des Bewertungsschlüssels:
- Strukturierung des Lebensraumes,
- Exposition und Besonnung,
- Ausprägung und Anzahl geeigneter Sonnplätze,
- Entfernung zum nächsten bekannten Vorkommen,
- Nutzungen im Lebensraum und dessen Umfeld,
- Sukzession (Verbuschungsgrad),
- Fahrwege im Jahreslebensraum bzw. an diesen angrenzend,
- Störungen durch Prädation,
- Nähe zu menschlichen Siedlungen.
Nr. | FFH-Gebiet | Name |
---|---|---|
ST_REP_LACEAGIL_01 | 080 | Kellerberge Gardelegen |
ST_REP_LACEAGIL_02 | 047 | Huy nördlich Halberstadt |
ST_REP_LACEAGIL_03 | 084 | Harslebener Hinterberge |
ST_REP_LACEAGIL_04 | 091 | Teufelsmauer nördlich Thale |
ST_REP_LACEAGIL_05 | 118 | Porphyrkuppenlandschaft Halle |
ST_REP_LACEAGIL_06 | 124 | Salzatal bei Langenbogen |
ST_REP_LACEAGIL_07 | 151 | Tote Täler bei Freyburg |
ST_REP_LACEAGIL_08 | 156 | Zeitzer Forst |
ST_REP_LACEAGIL_09 | 066 | Woltersdorfer Heide |
ST_REP_LACEAGIL_10 | 068 | Glücksburger Heide |