Bauchige Windelschnecke

Vertigo moulinsiana (Dupuy, 1849)

Natura 2000: Anhang II

Bauchige Windelschnecke

Bauchige Windelschnecke Lebensraum

Von der Bauchigen Windelschnecke sind bislang nur wenige Fundorte bekannt. Rezente Nachweise der Art gibt es erst seit dem Jahr 2004 (KÖRNIG 2005). Zuvor waren keine rezenten Fundorte der Art bekannt, auch in der Literatur fanden sich keinerlei Hinweise.

Der erste rezente Nachweis gelang am Cösitzer Teich. Im Rahmen der landesweiten Erstinventarisierung der FFH-Gebiete (EVSA & RANA 2006) erfolgten Nachweise weiterer Vorkommen (Tab. 2). Der aktuellste Nachweis stammt aus dem Jahr 2009 von MENZEL-HARLOFF (schriftl. Mitt., vom 20.04.2009), wo V. moulinsiana am nördlichen Harzrand bei Wernigerode festgestellt wurde.

Verdachtsräume für die Art stellen zunächst Naturräume in unmittelbarer Grenznähe zu Brandenburg und Sachsen dar. Zu ersteren zählen beispielsweise die Perleberger Heide, die untere Havelniederung, der Elbe-Havelwinkel und das Fiener Bruch dar. Die nächstgelegenen Funde in Sachsen befinden sich in der Dübener Heide bei Dommitsch-Trossin.

Erfassung der Verbreitung

Bauchige Windelschnecke Lebensraum
Habitat der Bauchigen Windelschnecke am Cösitzer Teich
Foto: K. Hartenauer (RANA)

Um das Verbreitungsgebiet der Art in Sachsen-Anhalt sowie dessen mögliche Veränderungen erfassen zu können, werden alle Präsenznachweise gesammelt und auf Basis der TK 25 dargestellt. Als Verbreitungsgebiet gilt dann die gesamte Fläche der „positiven“ TK 25, d.h. mit mindestens einem aktuellen Präsenznachweis. Die Erfassung der Nachweise erfolgt laufend, die Auswertung zum Ende des jeweiligen Berichtszeitraumes.

Messgröße für den Gesamtbestand und die Habitatgröße ist nach PAN & ILÖK (2009b) die die Anzahl der TK25.

Erfassungsmethodik

Grundlage für die methodische Vorgehensweise ist der Kartier- und Bewertungsschlüssel des Bundesamtes für Naturschutz (unpubliziert, erarbeitet von H. KOBIALKA und M. COLLING in PAN & ILÖK 2009), der entsprechend den regionalen Gegebenheiten in Sachsen-Anhalt spezifiziert werden sollte.

Nachfolgend wird kurz die allgemeine Vorgehensweise bei der Arterfassung geschildert:

Erfassungsmethodik

  • Turnus: im 6-jährigen Rhythmus;
  • eine Begehung;
  • eine Monitoringfläche je Gebiet;
  • Erfassungszeit: Sommer, jedoch von Anfang Mai bis Anfang November durchführbar;
  • je Monitoringfläche sollte jeweils das gleiche Zeitfenster gewählt werden;

Ermittlung der flächigen Ausdehnung des Vorkommens:

  • stichprobenartige Prüfung auf Präsenz und Vitalität der Art durch Absuchen der Vegetation und Streu oder Nasssiebung
  • Dokumentation der Biotop- und Standortverhältnisse (Biotoptyp, Vegetationsdichte, Durchfeuchtung, Nutzungsgrad etc.), um Rückschlüsse auf mögliche Veränderungen zu erhalten

Erfassung der Individuendichte

  • Beprobung einer 1 m² großen Fläche, die in vier Teilflächen mit einer Größe von je 0,5 m x 0,5 m aufzuteilen ist;
  • die Teilflächen müssen sich in räumlicher Nähe zueinander befinden (wenige Meter Abstand);
  • innerhalb jeder Teilfläche wird die gesamte Vegetation, die Streu und weiteres Lockersubstrat abgesammelt bzw. durchsiebt;
  • die Proben der einzelnen Teilflächen können als Sammelprobe zusammengefasst werden;
  • Auszählung der Tiere bzw. Schalen getrennt nach „juvenil“ und „adult“ sowie nach „lebend“ und „Leerschalen“;

Änderungen hinsichtlich der Erfassungsmethodik betreffen die Vorgehensweise bei der Erfassung der Individuendichte. Die Proben der einzelnen Teilflächen können als Sammelprobe zusammengefasst und ausgewertet werden, da die Teilflächen sich im Gelände in räumlicher Nähe zueinander befinden und in die Bewertung ohnehin als Summe einfließen.